Nicht selten befinden sich Führungskräfte in Geiselhaft einzelner und angeblich unersetzbarer Wissensträger im Unternehmen. Meistens handelt es sich dabei um langjährige Mitarbeiter, die akribisch und mit viel Fleiß ein umfangreiches Detailwissen aufgebaut haben. Dagegen ist nun grundsätzlich nichts einzuwenden.

Anstatt aber ihr Wissen zu teilen oder zu dokumentieren, verteidigen sie es wie einen heiligen Schatz. Erfolgreich widersetzen sie sich jeder Anweisung zur Herstellung von Transparenz. Entweder ist gerade zu viel zu tun und der ganze Laden würde ja zusammenbrechen, wenn sie sich nicht für das Unternehmen unentwegt aufopfern würden oder der Umgebung fehlt der Genius des Verständnisses ihrer Erklärungen. „Niemand kann doch erwarten, dass jemand ein in Jahrzehnten aufgebautes Wissen in so kurzer Zeit aufnimmt.“, ist ein häufig gehörter Satz in diesem Zusammenhang.

Problematisch wird es für Führungskräfte, wenn unersetzbare Wissensträger beginnen eine eigene Agenda zu verfolgen. Aber auch wenn dieses nicht der Fall ist, verhindern sie nicht selten die Entwicklung des Teams insgesamt. Wenn es immer jemanden gibt, der alles besser weiß, jede Bemühung und jede Idee belächelt wird, dann gibt es für Mitarbeiter keine Motivation sich wirklich einzubringen.

Grundsätzlich gilt, dass eine einzelne Person niemals ein ganzes Team aufwiegen kann. Ist das aktuell der Fall, dann besteht akuter Handlungsbedarf der Teamführung. Befreien Sie Ihre Organisation von solchen unersetzbaren Wissensträgern. Der Zeitpunkt für eine solche Maßnahme ist niemals richtig. Es besteht auch kein Zweifel daran, dass die Isolierung solcher Mitarbeiter zunächst einen Preis hat. Aber langfristig erhöhen Sie damit die Effizienz Ihrer Teams.
Machen Sie die Parole „Unersetzbarkeit wird nicht geduldet“ zum Teil Ihrer Unternehmenskultur. Es wird sich auszahlen.