Der Mensch als Zweck und nicht als Werkzeug
Der Mensch ist nicht das Instrument der Führung. Er ist der Zweck der Führung. Führung soll Menschen einbinden, sie vor stetiger Überforderung schützen, sie entsprechend ihrem Selbstverständnis einsetzen und, sofern sie es wünschen, in ihrer Entwicklung bestärken. Gute Führung befähigt die Menschen im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten.
Jede Führungskraft lebt dabei in dem Spannungsfeld der Verantwortlichkeit für die Leistung des Teams auf der einen Seite und der Funktion eines Dienstleisters für das Team auf der anderen Seite.
Die Idee, dass der Mensch als Zweck angesehen werden sollte, geht auf Immanuel Kant zurück. Kant argumentierte, dass Menschen aufgrund ihrer Vernunft und ihrer Fähigkeit zur moralischen Autonomie einen intrinsischen Wert und Würde besitzen. Daraus folgt, dass Menschen nicht missbraucht oder ausgenutzt werden sollen, sondern vielmehr als eigenständige Individuen mit Rechten und moralischer Achtung behandelt werden sollen.
Unternehmen sind ein Teil und auch ein Nutznießer der Gesellschaft. Insofern ist der Schaden verfehlter Führung und der daraus resultierende Schaden an den Menschen immer auch eine Schwächung der Gesellschaft.